Pressestimmen zu Konzerten von Atsuko Seki
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Heiligenhafen: Mit Pianistin Atsuko Seki auf Zeitreise von der Klassik bis zur Frühromantik
In Heiligenhafen gibt es dieser Tage auch Sternstunden. In Anbetracht eines derzeit erbittert geführten Bürgermeister-Wahlkampfes ist nun wirklich nicht die Rede von politischen Sternstunden, vielmehr hat die Warderstadt auf musikalischem Gebiet einen dieser bemerkenswerten Momente erlebt, die im Gedächtnis der Menschen langfristig verankert bleiben. So berührte die Künstlerin Atsuko Seki mit ihrem virtuosen Klavierspiel die Seele der Besucher auf ganz besondere Weise, welche Hildegard Kunow, 1. Vorsitzende des Fördervereins für Heimatmuseum und Kultur, kurz und treffend als „musikalische Sternstunde in unserem Hause“ charakterisierte.
Angekündigt hatte Vorstandsmitglied Nikolaus Müller die Pianistin als „fantastische Künstlerin“, für die das Klavierspiel das Wichtigste im Leben sei. Bereits nach wenigen Minuten der Darbietung war klar, dass Müller nicht zu viel versprochen hatte. Ohne jegliche Note als visuelle Unterstützung zelebrierte Atsuko Seki ihr Programm, das den Bogen spannte von der Klassik zur Frühromantik, wobei Letztere etwas mehr im Mittelpunkt des Konzertes stand.
Fest verbunden hiermit ist der Name Ludwig von Beethoven – „der Vollender der Klassik“, so Hildegard Kunow. Und in Vollendung spielte Atsuko Seki Beethovens Klaviersonate A-Dur Opus 2 Nr. 2 auf dem Piano. Zuvor hatte sich Seki den Schmetterlingen (Papillons Opus 2) von Robert Schumann gewidmet und mit ihrem Spiel der einzelnen Sequenzen die Fantasie der begeisterten Zuhörer angeregt.
Den zweiten Teil ihres Konzertes widmete Atsuko Seki dem Komponisten Franz Schubert, der als bedeutendster Vertreter der eigentlichen Frühromantik gilt und laut Hildegard Kunow viel von Beethovens Schaffen aus der Klassik „herübergerettet hat“. Nur selten sei es ihr so deutlich geworden, wie durch das Spiel Sekis an diesem Abend. Es sei „meisterhaft“ gewesen, „wie Sie uns die Zeit nahe gebracht haben“, ließ Kunow ihre Freude über den gelungenen Winterabend freien Lauf.
In diesen Kontext passte nahtlos die Zugabe, die Atsuko Seki ihrem Publikum gönnte: „Lieder ohne Worte“ von Mendelssohn-Bartholdy. Das Publikum war fast sprachlos und huldigte die Künstlerin mit einem einzigen Wort: Bravo!
Berliner Zeitung: Sinn für das Helldunkle
Atsuko Seki nähert sich Mozarts Klavierwerken mit äußerster Behutsamkeit
Jedes Kind kann Mozart spielen; das macht es für Erwachsene so schwer. Diese Einsicht ist zwar nicht neu – aber nicht nur in der Psychotherapie gilt ja, dass Einsicht allein noch keine Heilung hervorruft. Wo liegen die Schwierigkeiten? Zum einen ist die Klaviermusik Mozarts einfacher gestrickt als etwa seine Streichquartette, aber auch seine Klavierkonzerte: Das Schema von Melodie und Begleitung wird selten durchbrochen und die pianistischen Anforderungen sind – verglichen etwa mit der bizarren Phantasie, die Joseph Haydn hier entwickeln konnte – vergleichsweise konventionell. Mozarts Soloklaviertechnik fehlt oft das dialogische Prinzip, die dramatische Dialektik, die ihn zu einem so unvergleichlichen Opern-, Konzert- und Kammermusikkomponisten gemacht hat. Die tatsächliche oder auch vermeintliche Einfachheit dieser Musik ist sehr schwer zum Klingen zu bringen. Gerade auf dem großen Konzertflügel, dessen dynamische Extreme hier gedämpft werden müssen, verführt der einfache Tonsatz dazu, einfach risikolos zu plätschern oder zu perlen; es ist sattsam bekannt, wie oft eine Mozart-Sonate als Aufwärmstück zum Konzertbeginn dienen muss.
So artikuliert dieses Repertoire klanglich und stilistisch die Ferne zu Mozart, in die unsere musika-lische Erfahrung getreten ist. Und es ist dieses Bewusstsein der Ferne, aus dem heraus sich die Pianistin Atsuko Seki den Werken nähert. Ihr gelingt das Paradoxon eines indirekten Anschlags: Er wirkt niemals direkt, in falscher Selbstverständlichkeit; immer schwingt die Behutsamkeit mit, mit der man etwas berührt, das eigentlich zu zerbrechlich ist, um berührt zu werden. Hörbar wird das etwa zu Beginn der Klaviersonate Nr. 10 C-Dur KV 330, deren erstes Thema ja mit einem zweimal angeschlagenen Ton und einem kleinen Lauf nach unten anhebt: Was bei anderen spitz und abschnurrend klingt, gerät bei Seki nachdenklich, als erprobte die Musik sich selbst und ihren Fluss, statt diesem einfach nachzugeben. Dabei überfrachtet Seki das Stück nicht: Die Musik bleibt einfach und bewahrt ihre Heiterkeit.
Der Klang von Atsuko Sekis Spiel ist immer kantabel und weich, dabei jedoch rhythmisch und metrisch diszipliniert, es ist kein romantisches Klangbild, wie es – auf seine Weise genial, aber auch in großer Bizarrerie – der späte Horowitz bot. Erst wer durch diesen Ton der Diskretion hindurchzuhören versteht, entdeckt Sekis Sinn für die inhärente Abgründigkeit und dramatische Verdichtung Mozart’scher Musik. Die dynamische Nuanciertheit ihres Spiels, das jede Phrase, oft jeden Ton eigenwertig modelliert, reagiert mit der Empfindlichkeit einer photografischen Platte auf das chiaroscuro, das Helldunkel des Mozart’schen Komponierens. Damit trifft sie das Nervenzentrum dieser Musik: eben die Nervosität, mit der der Ausdruck umschlägt, mit der Heterogenes verknüpft wird. Den wenigsten Kompositionen Mozarts lässt sich einfach zu benennender Charakter unterstellen: Oft wird in wenigen Takten, manchmal nur in einem Harmoniewechsel das vermeintlich Eindeutige vieldeutig, das Verspielte herb oder das Heitere verschattet, und Atsuko Seki unterschlägt keine dieser diskreten Katastrophen.
Selbst im A-Moll-Rondo, in seiner dissonanten und chromatischen Stimmführung wohl ungewohnt prägnant im Ausdruck, entlockt Seki auch das traurige, aber doch bewegte Tänzerische, das Sinnende der Dur-Zwischenspiele. Ungebrochenheit, sei es der Zuversicht oder der Verzweiflung, ist in dieser Musik nicht zu haben, und das zeigt diese Aufnahme in einer stillen und unrhetorischen Weise in jedem Augenblick.
Atsuko Seki, geboren 1964 in Tokio hat, nach herkömmlichen Maßstäben betrachtet, bis jetzt keine „Karriere“ gemacht. Sie hat seit ihrer Teilnahme am Internationalen Schubert-Wettbewerb, wo sie 1991 den ersten Preis ex aequo gewann, nur wenige Aufnahmen veröffentlicht – aus welchen Gründen auch immer. Aber wenn man künstlerische Entwicklung nicht an den Veröffentlichungs- oder Auftrittszahlen bemisst, dann darf Seki eine der bedeutendsten Pianistinnen der Gegenwart genannt werden. Nicht zufällig ist diese Platte bei dem Schweizer Label Divox erschienen, das auf Kammermusik und hier auf unspektakuläre, aber nachhaltige Entdeckungen setzt. Dieser Aufnahme sind viele Hörer zu wünschen, nicht nur im kommenden Mozart-Jahr.
Quelle: Berliner Zeitung - Feuilleton - Seite H10 - Wolfgang Fuhrmann - 21.12.2005
Porträt des Instituts für Musikalische Bildung IMB, Dortmund (auszugsweise)
Atsuko Seki, Klavier
Musik ist ihr Leben. Die renommierte Künstlerin engagiert sich seit Gründung des IMB für die musikalische Bildung. Eine Klangmalerin am Klavier, die ihre Schüler so behutsam wie konzentriert in die Geheimnisse der Musik einweiht. Neben ihrer Lehrtätigkeit am IMB wirkt Atsuko Seki auch als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik in Detmold. Fortgeschrittene Schüler finden in ihr eine unkonventionell denkende Lehrerin von hellwachem Geist und hoher Sensibilität.
Über ihrer Laufbahn als Solistin hat Atsuko Seki die Aufgaben der Vermittlung nie aus dem Auge verloren. Ihre nie spektakuläre, vielmehr von tiefer Musikalität durchdrungene künstlerische Haltung prägt den pädagogischen Ansatz dieser Lehrerin. Die Gabe, Musik anschaulich zu erklären, paart sich bei ihr mit Einfühlungsvermögen und feinsinnigem Humor. Ihre Schüler sind begeistert: „Sie fordert. Sie fördert. Sie ist toll!“
Quelle: Instituts für Musikalische Bildung IMB, Dortmund
WAZ: Sommermatinee, Pianistin Atsuko Seki stürmisch gefeiert
Rekordbesuch bei der 2. Sommermatinee im Sonnenenergieforum des Westfalenparks: Zum Konzert von Atsuko Seki kamen so viele Besucher, dass auch die letzten Stühle herangeschafft werden mussten. Entsprechend wurde die sympathische japanische Pianistin stürmisch gefeiert und um Zugaben gebeten.
Atsuko Seki ist eine „Dortmunder Größe“. 1991 kam sie als Schülerin zu Professor Arnulf von Arnim – und im selben Jahr gewann sie sofort den ersten Preis beim „Internationalen Schubert-Wettbewerb“. Sie blieb, siedelte sich in Dortmund an und verfolgt von hier aus ihre inzwischen erfolgreiche inter-nationale Karriere.
Mit zwei Schubert-Sonaten entzückte sie auch gestern ihr Publikum. Sie hat einen ganz eigenen Zugang zu dem romantischen Komponisten und seinem von unterschiedlichsten Stimmungen getragenen Werk. Sie geht ihnen mit erzählerischer Geste nach, mit dynamischen Kontrasten, mit Transparenz und leichtfüßiger Geläufigkeit. In der Sonate H-Dur D 575 packte Atsuko Seki den ersten Satz energisch an, um dann im Andante fast verhalten Sensibilität auszuspielen, die schlichte Lied-haftigkeit Schuberts zu betonen und in Scherzo und Finale das Spielerische und Leichte zu präsentieren.
Sehr klangbewusst und ausdrucksvoll umriss sie auch die Sonate D-Dur D 850: kräftig, feinziseliert, mit weitgespannten lyrischen Bögen, von tänzerischem Impuls im Scherzo. Bewusst ließ sie sich von dem berühmten Schubertschen „Eintrübungen“ im Finalsatz tragen, den sie ganz zart und verinnerlicht beendete. Seki versteht es überzeugend, Emotionen zu erkunden, ohne sich allzu sehr Gefühlen hinzugeben. Sie deutet Schubert nie sentimental, aber höchst sensibel und eindringlich - eine Interpretation, die deutliche Spuren hinterlässt.
Die von der RWE und dem Kulturbüro der Stadt veranstalteten Matineen während der veranstaltungs-armen Ferienpause haben immer mehr Freunde gefunden. Im nächsten Jahr wird die Stadt das Gebäude übernehmen. Werden die Konzerte im bisherigen Stil weitergeführt werden können? Veranstaltungsleiter Hans-Georg Schulz macht sich schon Gedanken darüber.
Quelle: WAZ 9. Juli. 2007, von Sonja Müller-Eisold
WAZ: Sommerliches Klaviersolo
Die japanische Pianistin Atsuko Seki im Sonnenenergieforum
Wenn der Sommer auch wettertechnisch nicht zu spüren ist – zu hören ist er schon: bei den Sommer-matineen im Sonnenenergieforum / Westfalenpark des Kulturbüros. Ihr klangliches Können macht am Sonntag, 8. Juli, 11 Uhr die erste Gewinnerin des Internationalen Schubert-Wettbewerbs Dortmund, die japanische Pianistin Atsuko Seki belauschbar. Sie bringt das Adagio H-Moll KV 540 von Wolfgang Amadeus Mozart und die Sonaten H-Dur D 850 von Franz Schubert zu Gehör.
Atsuko Seki wurde in Tokio geboren und studierte unter anderem in der Meisterklasse von Professor Arnulf von Arnim.
Quelle: WAZ 6. Juli 2007
Westfälische Rundschau
Für die Dortmunder Schubert-Wettbewerbs-Preisträgerin Atsuko Seki im C-Dur Klavier-Konzert KV 415:
....Ihr brillantes, klanglich überaus feinsinniges Spiel, das sie an Farbigkeit, Anschlagskultur und musikalischer Reife in den letzten Jahren noch immens gesteigert hat, sprühte vor theatralisch-übermü-tiger Vitalität in den auch rhythmisch überaus präzise ausgespielten Ecksät-zen. Sehr biegsam, sorgfältig und innig, mit großer Anmut waren die Phrasen im Andante ausmusiziert
Quelle: Westfälische Rundschau 1994
Bonner General-Anzeiger
....Schubert zu spielen,“ so schrieb einst Hans Fronius in seinen „imaginären Porträts“, „sollte als ein Privileg an bestimmte Voraussetzungen gebunden sein“. (....).
Was Spieltechnik und Einfühlungsvermögen angehen, so war seine Musik bei der Pianistin Atsuko Seki in allerbesten Händen. In der Reihe „Suite de piano“ im Kammermusiksaal, diesmal unter dem Titel “Impromptu“, eröffnete sie den Abend mit dessen Inbegriff: Franz Schuberts Impromtus op. 142. (...) Von Beginn an beeindruckte sie dabei durch äussert flexiblen und geschmeidigen Anschlag, der es ihr ermöglichte, auch feinste Konturen klar herauszuarbeiten. (....) Traumwandlerisch sicher ließ sie die Melodien aus dem Nichts entstehen und wieder im Nichts verklingen, akustisch Gestalt annehmen.....
Quelle: Bonner General-Anzeiger Juli 1998
Ruhr-Nachrichten
Mit Schumanns 18 „Davidsbündlertänzen“ op. 6 (1837) bewältigte Atsko Seki eines der schwierigsten Werke der Klavierliteratur in gleicher Souveränität mit höchst kultiviertem Anschlag, der ungeahnte romantische Klang-Facetten aufleuchten ließ in herrlicher tonlicher Wärme und beseelter Innerlichkeit. Ihre traumhafte musikalische Gratwanderung krönte A. Seki mit dem Andante aus Mozarts C-Dur-Sonate (KV 330) als Zugabe.
Quelle: Ruhr-Nachrichten Februar 1999
Ruhr-Nachrichten Februar
....Atsuko Seki ist eine große Klangmagierin, mit innigem Piano und sensiblen dynamischen Nuancen kostet sie alle Verästelungen der Schubertschen Erfindungen aus, zaubert mit behenden Fingern das Spielerische und Tänzerische hervor und rundet ihre Darstellung zu berückender Klavierpoesie.
Quelle: Ruhr-Nachrichten Februar 1999
Westfalenpost
...spielt A. Seki Schuberts „Sonate G-Dur D. 894“ und beeindruckte das Publi-kum so sehr, dass man die Stecknadel hätte fallen hören können.
Denn schon nach den ersten zarten Tönen der beeindruckend sensiblen und dynamisch hingezauberten Sonate war allen klar, warum der Pianistin der erste Preis beim renommierten Schubert-Wettbewerb in Dortmund verliehen worden war: die Intentionen dieses Komponisten weiß sie so genau, so wunderbar leicht, so selbstverständlich nachzuvollziehen, dass man den Eindruck der Verschmelzung der Interpretin mit diesem Werk hatte. Es waren wahrlich zauberische Momente, die Atsuko Seki ihrem Publikum bereitete und das Publikum gab sich diesem Zauber nur zu gerne hin.
Quelle: Westfalenpost Oktober 2003